Aktuell hören wir von Kunden, dass es Missverständnisse bei der Rückgabe von Charter-Yachten gab. Auch in einigen Facebook-Segelgruppen wurde davon berichtet. Was passiert ist und wie Ihr Euch vor solchen Überraschungen schützt lest Ihr hier.
Entleerung des Fäkalientanks – Was wird von Dir erwartet?
Charterfirmen verlangen in der Regel, dass das Segelboot bei der Rückgabe besenrein übergeben wird. Dazu gehört auch, dass die Fäkalientanks vor dem Anlegen in der Basisstation entleert werden. Soweit dürfte das bekannt sein.
Allerdings geht es nicht nur darum, den Tank zu leeren, sondern auch sicherzustellen, dass das zugehörige Seeventil – das Ventil, welches den Abfluss des Tanks ins Meer reguliert – offen bleibt. Dieser Punkt wird oft übersehen, ist aber von entscheidender Bedeutung. Warum?
Geschlossene Seeventile bedeuten Stress und Zusatzkosten
Es gibt Berichte von Charterkunden, die trotz der ordnungsgemäßen Entleerung der Fäkalientanks von der Charterfirma mit einer Strafe belegt wurden, weil sie vergessen hatten, das Seeventil des Tanks offen zu lassen. Einige Charterfirmen verlangen offenbar in solchen Fällen bis zu 100 € pro geschlossenem Seeventil.
Dies mag auf den ersten Blick hart erscheinen, doch es gibt dafür einen Grund: Wenn das Seeventil bei der Rückgabe geschlossen ist, kann die Charterfirma nicht sofort erkennen, ob der Tank wirklich leer ist. Sie kann auch nicht prüfen, ob das Abwasser ungehindert aus dem Tank abläuft oder ob der Tank verstopft ist. Sie müsste den Tank öffnen und unter Umständen reinigen lassen oder gar aufs offene Meer hinausfahren, was zusätzliche Arbeit und Zeit in Anspruch nimmt. Eine Strafandrohung ist also für die Charterfirmen der verständliche Weg, um sicherzustellen, dass dem nächsten Chartergast eine funktionsfähige Toilettenanlage zur Verfügung steht.
Für Charterkunden ist es daher essenziell, nicht nur den Tank zu leeren, sondern sich auch zu vergewissern, dass die Seeventile offen sind, bevor sie das Boot zurückgeben. Andernfalls kann es teuer werden.
Fazit: Lieber auf Nummer sicher gehen
Um unnötige Zusatzkosten und Ärger zu vermeiden, sollten Charter-Skipper beim Abschluss ihres Törns genau prüfen, ob die Fäkalientanks geleert und die Seeventile offen sind – auch wenn das so nicht explizit im Chartervertrag steht. So stellt sicher, dass die Rückgabe des Bootes reibungslos verläuft und dass die nächste Crew eine funktionsfähige Toilettenanlage vorfindet.
Fair Winds!